Was ist Amateurfunk – wie funktioniert er?

Keine Frage wird einem Funkamateur öfter gestellt: „Was ist Amateurfunk? Und warum sollte man sich in Zeiten von Internet und Handys überhaupt noch damit beschäftigen?“

Der folgende Artikel und die folgenden Videos geben eine spannende und detaillierte Übersicht zum Amateurfunk und den damit verbundenen Möglichkeiten.

Wie ist der Amateurfunk definiert?

Der Amateurfunk ist ein globaler und gemeinnütziger Funkdienst, der von Funkamateuren im Sinne der International Telecommunication Union durchgeführt wird. Funkamateure werden nach der Prüfung in den Amateurfunkdienst aufgenommen und praktizieren die Funktechnik als faszinierendes technisches Hobby.

Das Amateurfunkgesetz AFuG beschreibt den Amateurfunk in aller Kürze folgendermaßen:

Der Amateurfunkdienst ist ein Funkdienst, der von Funkamateuren untereinander, zu experimentellen und technisch-wissenschaftlichen Studien, zur eigenen Weiterbildung, zur Völkerverständigung und zur Unterstützung von Hilfsaktionen in Not- und Katastrophenfällen wahrgenommen wird. Der Amateurfunkdienst schließt die Benutzung von Weltraumfunkstellen ein.

Kommerzielle und wirtschaftliche Interessen werden im Amateurfunk ausdrücklich ausgeschlossen. Die Funkkommunikation erfolgt ausschließlich zwischen Inhabern einer Amateurfunklizenz. Nachrichten von und an nicht beteiligte Dritte dürfen nur in seltenen Ausnahmefällen wie Notfällen und Katastrophen übermittelt werden.

In den ITU-Bestimmungen ist ausdrücklich festgelegt, dass der Amateurfunkverkehr keine politischen Aspekte enthalten darf. Die Arbeit von Funkamateuren sollte die Meinungsfreiheit oder die Souveränität der ITU-Mitgliedstaaten nicht beeinträchtigen. Amateurfunk kann Freundschaft, technische Ausbildung und angewandte Forschung fördern, die nationale, ethische, sprachliche und religiöse Grenzen überschreiten.

Welche Zwecke verfolgt der Amateurfunk?

Amateurfunk ist ein technisches Hobby und ein Informationsaustausch auf die direkteste und ehrlichste Weise. Funkamateure auf der ganzen Welt verfügen über aktive Amateurfunk-Systeme, mit denen sie autark von der öffentlichen Kommunikation und unabhängig vom Internet miteinander kommunizieren können. Der Amateurfunk wird offiziell mit folgenden Zielen und Zwecken assoziiert:

  • Unabhängiges Studium der Funktechnik
  • Möglichkeit miteinander zu kommunizieren
  • Technische Weiterentwicklung

Diese drei sehr allgemein formulierten Ziele spiegeln aber gar nicht wieder, wie spannend und abwechslungsreich das Hobby Amateurfunk tatsächlich ist. Deshlab folgendes 60-Sekunden Video:

 

Video: „Amateurfunk in 60 Sekunden“ von DARC, OEVSV, USKA

Das Amateurfunk Rufzeichen

Ein personalisiertes Amateurfunk-Rufzeichen (z.B. DO7DTM) dient zur eindeutigen Identifizierung eines Senders und besteht aus einer alphanumerischen Kombination, ähnlich wie ein Avatar in der Onlinewelt des world wide webs, jedoch mit der Möglichkeit der eindeutigen Identifikation des Funkamateurs.

ITU-Rufzeichenpräfixe werden einzelnen Staaten, abhängigen oder unabhängigen Regionen und internationalen Organisationen zugewiesen (Bsp.: DO7DTM: DO7 = Standort Deutschland und Amateurfunk Klasse E)

  • Amateurfunk Präfix Klasse A: DB, DC, DD, DG, DF, DH, DJ, DK, DL, DM
  • Amateurfunk Präfix Klasse E: DO

Der Amateurfunk Codex

„Ham Spirit“ beschreibt den Ehrenkodex im Amateurfunk. Die von Paul M. Segal im Jahr 1928 formulierten Behauptungen bilden die älteste Formulierung des Amateurfunk Codex. Funkamateure müssen sich auch international zu einem Geist der Offenheit für die Welt, einer Begeisterung für Technologie, Toleranz, Menschlichkeit und einer selbstlosen Hilfsbereitschaft verpflichten.

Ziel und Zweck des Amateurfunkdienstes sind Wissenschaft und Forschung, allgemeine und berufliche Bildung, internationales Verständnis und die Unterstützung der Behörden bei der Einrichtung von Kommunikationskanälen im Katastrophenfall.

Funkamateure handeln nach den Regeln des Ham Spirit unabhängig von sozialen Unterschieden wie Hautfarbe, Sprache, Religion oder politischen Überzeugungen des Gesprächspartners. Der Amateurfunkdienst hat keinen politischen, religiösen, militärischen oder kommerziellen Zweck.

Paul Segals Ehrenkodex für Funkamateure von 1928 ist leicht zu befolgen und sollte (zumindest für jeden Funkamateur) als selbstverständlich angesehen werden:

  1. Aufmerksamkeit – Der Funkamateur ist aufmerksam. Er nutzt seine drahtlosen Medien niemals wissentlich, um das Vergnügen anderer Hobbyisten zu verringern.
  2. Loyalität – Der Funkamateur ist loyal. Er bietet seine Zusammenarbeit, Förderung und Unterstützung immer seinen Radiofreunden sowie seinem örtlichen Verein und seinem Amateurfunkklub an.
  3. Progressiv – Der Funkamateur ist fortschrittlich. Nicht nur der technische Zustand seiner Station ist auf dem neuesten Stand sein, sondern auch seine Leistung und Effizienz.
  4. Freundlichkeit – Der Funkamateur ist freundlich. Er sendet langsam und geduldig, wenn sein Partner es wünscht. Er bietet Neulingen freundliche Hilfe und Beratung an. Er hat immer das Interesse zu helfen, zusammenzuarbeiten und die Interessen anderer zu verstehen.
  5. Ausgewogenheit – Der Funkamateur ist ausgeglichen. Der Amateurfunk ist seine Freizeit. Er lässt niemals zu, dass dieser Beruf seine Familie, Arbeit, Schule oder soziale Verantwortung im Geringsten beeinträchtigt.
  6. Patriotisch – Seine Station und Fähigkeiten stehen immer bereit, seinem Land und der Gesellschaft zu dienen.

Der Kodex ist zweifellos zeitlos und aktueller denn je. Wer es schafft, die Anforderungen des Alltags mit den Ansprüchen der Freizeit in Einklang zu bringen, wird viel Freude und Zufriedenheit im Leben haben. Dann ist der Erfolg im Amateurfunk fast garantiert!

Warum ist Amateurfunk auch in Zeiten des Internets noch ein spannendes Hobby?

Was macht den „Charme des Amateur-Funks“ im heutigen digitalen Zeitalter aus, wenn wir alle überall und jederzeit vernetzt zu sein scheinen? Jeder Amateurfunker sagt Ihnen etwas anderes, denn Funkamateure sind äußerst vielseitig. Funkamateure verbinden sich, Funkamateure unterrichten, Funkamateure retten Leben, Funkamateure inspirieren.

Die Kombination von Technologie, Kommunikation, Experimenten in verschiedenen Bereichen und Sportgeist hat auch im Internetzeitalter nicht an Attraktivität verloren.

Im Gegenteil, denn Amateurfunk bietet Technikinteressierten die Möglichkeit, die Grundlagen der Kommunikationstechnologie zu verstehen und sogar so besondere Kommunikationsmöglichkeiten wie die Funksteuerung über Satelliten zu nutzen. Diese Möglichkeiten sind nicht für jedermann zugänglich, dagegen sind Tablets, Smartphones, Anwendungen, schnelles Internet, Hochleistungs-PCs sind für „jedermann“ verfügbar. Deswegen ist die Erlangung einer Amateurfunklizenz durch Bestehen einer technisch Prüfung erforderlich.

 

Video: „Amateurfunk – Das Hobby“ vom DARC

 

Was ist CB Funk und was unterscheidet CB Funk von Amateurfunk?

CB Funk kommt aus dem Englischen „Citizen Band“ d.h. Öffentlicher Funk. Jeder kann den CB-Funk verwende: und genau deshalb ist er super geeignet für den Einstieg in das Hobby Funken. Jedoch ist das CB Funken nur mit technisch genau hierfür freigegebenen Gerätenerlaubt. Daher dürfen CB-Funker ihre Geräte nicht unabhängig aufbauen, modifizieren oder reparieren.

Der CB Funk und Amateur-Funk weisen gewisse Unterschiede auf: Beim CB Funk ist das „Gerät“ entscheidend, für Funkamateure quasi „der Funker“.

Der Funkamateur muss eine Prüfung bei einer Aufsichtsbehörde bestehen. Seine Geräte müssen nicht genehmigt werden – der Funkamateur selbst muss sicherstellen, dass seine Geräte ordnungsgemäß funktionieren. Er darf diese sowohl erwerben als auch selbst bauen und verändern!

CB Funk ist nur auf 80 Kanälen im 11-Meter-Band (27 MHz) verfügbar, der Amateurfunk arbeitet dagegen in über 20 verschiedenen Bändern von Langwelle (136 kHz) bis Mikrowellen (250 GHz).

Eine maximale Sendeleistung von 4 Watt ist in CB-Funkgeräten (12Watt SSB) und je nach Band und Klasse bis zu 750 Watt in Amateurfunkgeräten zulässig. Frequenzmodulation (FM), Phasenmodulation (PM) und (Dual Sideband) Amplitudenmodulation (AM) sind allesamt für CB-Funker zulässig.

CB Funk kann für kommerzielle und wirtschaftliche Zwecke verwendet werden, Amateurfunk nicht.

 

Video: „Amateurfunk vs. CB Funk“ von DL2YMR

Welche Amateurfunk Klassen gibt es?

Es gibt Stand heute (2021) nebem dem öffentlich zugänglichen CB Funk zwei Amateurfunk Klassen bzw. Lizenzen, die sich wie unten beschrieben unterscheiden. In Kürze kann man sagen: Klasse A hat Zugang zu allen Amateurfunkbändern und einer sehr hohen Sendeleistung, die Klasse E wird in beiden Punkten limitiert. Letztere ist dabei sehr beliebt als Einsteigerklasse, da die Prüfung mit den weiter unten aufgeführten Lerntipps schnell erfolgreich absolviert werden kann und man dann bereits weitreichende Möglichkeiten bzgl. Bandzugang und Leistung hat:

  • Klasse A
    Zugang zu allen Amateurfunkbändern mit einer maximalen Sendeausgangsleistung von bis zu 750 W PEP.
    Rufzeichenpräfix: DB, DC, DD, DG, DF, DH, DJ, DK, DL, DM
    Diese Klasse entspricht der CEPT-Lizenz.
  • Klasse E
    Zugang zu einigen Amateurfunkbändern mit einer maximalen Sendeausgangsleistung von bis zu 100 W
    PEP im Kurzwellen-Bereich, 75 W PEP im Ultrakurzwellen-Bereich und 5 W PEP im 10 GHz Amateurband.
    Rufzeichenpräfix: DO
    Diese Klasse entspricht der CEPT-Novice-Lizenz.
    Die Klasse E dient als Einstiegsklasse, es werden in der Prüfung für das Amateurfunkzeugnis
    Grundkenntnisse im technischen Bereich geprüft. Bei Gesetzeskunde und Betriebstechnik sind die
    Prüfungen für Klasse A und E identisch.
  • Klasse K
    Seit Jahren ist eine neue Einsteigerklasse K im Gespräch, wie es sie in anderen Ländern bereits gibt. Zweck ist der schnelle Einstieg mit einer entsprechend kurzen Prüfung, aber auch entsprechenden Limitierungen in Leistung und Bandzugang. Viel diskutiert, wurde diese aber bisher nicht erarbeitet oder bestätigt.

Quelle: DARC

Video: „Lohnt sich die Lizenz Klasse E?“ von DL2YMR

Was braucht man als Amateurfunker?

Am wichtigsten: Eine Funkanlage. Der schnelle und günstige Weg ist mit einer Funkanlage zu starten, ist die Verwendung eines Hand-Funkgerätes. Diese hochmobilen Funkgeräte sind schon ab weniger als einhundert Euro erhältlich. Der Nachteil ist jedoch, dass sie meist nur den Funkbetrieb auf 2 m und 70 cm Bänder bieten.

Etwas teurer und größer sind mobile Funkgeräte (in der regel für den Einbau ins Auto gedacht, aber gerne auch einfach auf den Tisch gestellt) oder profesisionelle Stationsgeräte zu erwerben. Hier ist in der Regel auch der Kurzwellenbetrieb möglich.

Sie sollten ein Funk-Journal führen, ein sogenanntes Logbuch: Um sich ein Bild von den Ländern und Stationen zu machen, zu denen Sie erfolgreich gefunkt haben. Das Logbuch wird auch zum verwalten empfangener und gesendeter QSL-Karten benutzt. Computerprogramme, die sogar an das Funkgerät angeschlossen werden können, dienen ebenfalls hervorragend als Logbuch. Profis nutzen solche Software auch um beispielsweise Richtantennen so zu konfigurieren, dass der Rotor vollautomatisch gedreht oder die Funkfrequenz automatisch an das Protokoll übertragen wird.

Mein Beispiel für eine Amateurfunkstation bestehend aus Kurzwellenfunkgerät, VHF/UHF Funkgerät und CB Funkgerät.

Sehr beliebt bei Funkamateuren sind die QSL-Karten: Funkamateure bestätigen normalerweise ihre ersten QSOs mit einer anderen Funkstationen mit sogenannten QSL-Karten. Diese Karten gleichen Postkarten. Ein Bild des Funkamateurs oder seiner Station ist auf der Vorderseite gedruckt. Auf der Rückseite befinden sich Daten aus dem Funkgespräch wie beispielsweise Frequenz, Zeit usw. QSL-Karten werden von Funkamateuren als Beweis dafür verwendet, dass sie eine Station kontaktiert haben. Derzeit ist es auch möglich, QSL-Karten über spezielle QSL-Webseitens zu senden. Dies sind beispielsweise LotW oder eQSL. Viele Funkamateure bevorzugen jedoch weiterhin Papierkarten und nutzen elektronische Dienste nur additional.

Sinnvoll ist eine Registrierung bei QRZ.com: Viele Funkamateure verwenden die QRZ.com-Datenbank während der Funkzeiten, um ihre eigenen Logbücher zu vervollständigen. Daher wird empfohlen, sich unter www.qrz.com zu registrieren.

Beitritt zu DARC: Der Beitritt zu DARC wird ebenfalls empfohlen. Neben dem Chatten mit anderen Funkamateuren erhalten Sie das CQDL-Clubmagazin. Darüber hinaus übernimmt DARC die Vermittlung von QSL-Karten.

 

Video: „TOP10 Einsteiger Transceiver“ von Funkwelle DL2ART

Wie werde ich Funkamateur? Die Amateurfunk Prüfung

Ein Amateurfunker braucht ein Amateurfunkzertifikat, dies ist ein Prüfungszertifikat, das von der für den Funkamateurdienst zuständigen Stelle ausgestellt wird. Um Nachrichten über den Amateurfunkdienst zu senden, benötigen Sie eine Erlaubnis zur Teilnahme am Amateurfunkdienst mit einem persönlichen Amateurfunk-Rufzeichen. Diese können durch Bestehen einer Prüfung bei der nationalen Telekommunikationsverwaltung erworben werden.

HIER habe ich ein super Tipp für das einfache Lernen und Vorbereiten auf die Prüfung!

Das Funkamateurzertifikat ist eine Bestätigung der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahn (BNetzA), das die Funkamateurprüfung erfolgreich bestanden wurde. Der Amateurfunkdienst ist nicht lizenziert, da der Amateurfunksender (laut AFuG) weder für kommerzielle oder wirtschaftliche Zwecke noch für die Bereitstellung von Telekommunikationsdiensten auf kommerzieller Basis verwendet werden darf. Ein Amateurfunkzertifikat wird jedoch häufig als Lizenz oder Lizenzzertifikat bezeichnet.

So sieht ein Amateurfunkzeugnis aus – hier in Klasse E.

Der Amateurfunkdienst bietet Funkamateuren eine Lösung, weltweit mit anderen Funkamateuren zu kommunizieren. Dabei gibt es verschiedene technische Möglichkeiten, um am Amateurfunkdienst teilzunehmen. Funkgeräte, die Sie selbst erstellt oder technisch modifiziert haben, können gemäß den gesetzlichen Bestimmungen ebenso verwendet werden. Wer die Prüfung für Funkamateure bestanden hat, kann das Formular „Antrag auf Zulassung zum Funkamateur“ bei der zuständigen Aussichtsbehörde eingeben. Sie können auch ein Rufzeichen Ihrer Wahl beantragen.

Die für den Empfang und das Senden von Amateurfunkübertragungen notwendigen Amateurfunkgeräte sind in Deutschland jedem gestattet. Ein Amateurfunker benötigt jedoch spezielle Kenntnisse und die Erlaubnis, um mit einem persönlichen Rufzeichen am Amateurfunkdienst teilnehmen zu können. Aus diesem Grund führt die Bundesnetzagentur regelmäßig eine Amateurfunkprüfungen durch und bescheinigt bei Bestehen den Nachweis der erforderlichen Einblicke in Form eines Amateurfunkzeugnisses oder eines entsprechenden harmonisierten Prüfungszeugnisses. Nur dann kann eine angebrachte Erlaubnis zur Teilnahme am Amateurfunkdienst oder eine adäquate ausländische Funkamateurlizenz eingereicht werden.

 

Video: „Vorbereitung auf die Amateurfunk Prüfung“ von Funkwelle DL2ART

Amateurfunk – welche Frequenz-Bänder gibt es?

Ein Amateurfunkband ist jedes Frequenzband, das dem Amateurfunkdienst zugeordnet ist. Die Bänder sind nach der Wellenlänge der Frequenzen benannt. Die Wellenlänge wird erhalten, indem die Lichtgeschwindigkeit (299.792.458 m/s) durch die Frequenz (in Hertz) geteilt wird. Beispielsweise sind 160 Meter 1800 bis 2000 kHz und 80 Meter 3500 bis 3800 kHz. Aus historischen Gründen sind die Namen jedoch nicht ganz korrekt, beispielshalber beim 40-Meter-Band.

Im Prinzip ist die Verarbeitung einer Funkübertragung bei ultrakurzen Wellen (VHF/UHF) mit der Verarbeitung bei kurzen Wellenlängen vergleichbar. Hier gibt es jedoch einige Besonderheiten aufgrund der besonderen Ausbreitung ultrakurzer Wellen. Ultrakurze Wellen sind Schwingungen mit einer Wellenlänge, die kürzer als die von kurzen Wellen ist, der Kurzwellenbereich rangiert von 3 bis 30 MHz. Dies sind Wellenlängen von 100 m bis 10 m. Ultrakurze Wellen sind kürzer als 10 m.

Frequenzbänder unterscheiden sich international in der Frequenz, während sie sich in Deutschland in der Wellenlänge differenzieren, d. h. Langwelle, Mittelwelle, Kurzwelle, Ultrakurzwelle. Der Kurzwellenbereich wird international als HF (High Frequency) bezeichnet. Die genannten Bereiche werden als VHF (Sehr hohe Frequenz), UHF (Ultrahochfrequenz), SHF (Superhochfrequenz) und seit jüngster Zeit auch EHF (Extremhochfrequenz) apostrophiert. Frequenzbereiche mit entsprechenden Wellenlängen sind in der folgenden Tabelle aufgeführt.

  • EHF 30 – 300 GHz 1 cm – 1 mm
  • HF 3 – 30 MHz 100 m – 10 m
  • UKW 30 – 300 MHz 10 m – 1 m
  • UHF 300 – 3 GHz 1 m – 10 cm
  • MW 3 – 30 GHz 10 cm – 1 cm

Die Ausbreitung ultrakurzer Wellen ist der Ausbreitung von Licht sehr ähnlich. Diese Wellen bewegen sich in einer fast geraden Linie und werden wie Licht reflektiert, gebogen und gebrochen. Reflexionen von der Ionosphäre wie bei kurzen Wellen treten mit sehr seltenen Ausnahmen nicht auf. Daher sind die Entfernungen eher gering, die unter normalen Bedingungen zurückgelegt werden können. Je nach Frequenzbereich, Gelände und vor allem Antennenhöhen liegen sie zwischen 10 und 250 km.

 

Video: „IARU Bandplan für den Funkamateur“ von DL2YMR

Amateurfunk und Kontakt mit Satelliten und ISS

Grundsätzlich gibt es zwei Arten von meteorologischen Satelliten, die mit sehr einfachen Mitteln empfangen werden können. Aus Sicht der Funker sind geostationäre Satelliten „starr“ über dem Äquator aufgehängt. Für uns Mitteleuropäer ist dies derzeit METEOSAT 7, das von einer Richtantenne aus dem Süden mit einem Höhenwinkel von ca. 30 Grad empfangen werden kann. Meteosat sendet kontinuierlich Bilder der Hemisphäre, bereitet sie mit den entsprechenden Kontinentalgrenzen auf und korrigiert sie. Ohne diese Bearbeitung würde Deutschland aus äquatorialer Sicht eher „seltsam“ aussehen, aber wir erhalten sehr nützliche Bilder, aus denen viele sehr vernünftige kurzfristige Wettervorhersagen für ihren jeweiligen Heimatort machen können.

Die ISS-Raumstation (auch Internationale Raumstation ALPHA genannt) hat eine Vielzahl von Amateurfunkgerätschaften an Bord. Ein Digipeater ist derzeit in Betrieb und wird hauptsächlich von APRS-Stationen (Automatic Position Reporting) verwendet. Sie können 145.800 abhören und versuchen, auf 145.990 zuzugreifen oder ein APRS-Paket zu senden. Dies funktioniert auch mit geringem Antennenaufwand, da die Signale sehr gut sind. Von Zeit zu Zeit können Sie Sprachkontakte mithören, für die im Voraus bestimmte Kontaktzeiten und Uplink-Frequenzen vereinbart wurden.

 

Video: „Schüler sprechen per Amateurfunk mit Astronaut Alexander Gerst“ vom DLR

 

Video: „Amateurfunker hilft Chinesen bei Mondlandung“

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